Byung-Chuhl Han: Vita Contemplativa oder von der Untätigkeit (Ullstein, 2022)
Das Zeremoniell der Untätigkeit bedeutet:
Wir tun zwar, aber zu nichts.
Dieses Zu-nichts, diese Freiheit vom Zweck und Nutzen
ist der Wesenskern der Untätigkeit.
In Kürze
Auf 127 Seiten nimmt der koreanisch-deutsche Philosoph Han den Leser mit auf eine Reise zu ausgewählten (überwiegend europäischen) Stationen der Geistesgeschichte der Untätigkeit. Dabei erschließt er dem Leser viele neue Einsichten – so z. B. die Bedeutung des Festes als überbordende Daseinsgestaltung frei von zielgerichtetem Handeln und somit als Ausdruck reinen Seins (oder eigentlich besser noch: reiner Seinsfreude). Dass Han sich nebenbei immer wieder an Hannah Arendt abarbeitet, die er als Promoterin des tätigen Lebens kritisiert, ist eine Schattenseite, des ansonsten lesenswerten Essays.
Noch kürzer
Seinswesentlichkeit