QualityLand

Marc-Uwe Kling: QualityLand (Ullstein Taschenbuch, 2te Edition)

QualityLand ist eine leicht zu lesende Dystopie, die bekannte Phänomene der Gegenwart aus Gesellschaft, Politik und Ökonomie sehr gradlinig in die Zukunft extrapoliert. Für diejenigen, die sich bisher wenig mit Platt- und Netzwerkökonomie (insbesondere mit BigTech und „GAFA“), Social Scoring sowie KI-Technologien und Robotik auseinandergesetzt haben, ist das Buch sicher eine interessante Lektüre. Und für alle anderen hält es durchaus noch manch netten Gag bereit, auch wenn vieles allzu vorhersehbar ist und die eine oder andere gelungene Idee zu Tode geritten wird. Insofern würde ich denjenigen, die das Sujet interessiert und die The Circle noch nicht kennen, eher diesen Roman von Eggers empfehlen.

QualityLand

Die Illusion der Gewissheit

Siri Hustvedt (2018): Die Illusion der Gewissheit; Rowohlt Verlag GmbH

„Ich staune heute noch darüber,
wie sicher sich Menschen einer Sache oft sind.
Ihre Gewissheit scheint sie zu einen.
Vieles andere bestimmt,
wer am lautesten schreit“

Mit diesem Essay über Geist und Körper hat sich die große amerikanische Intellektuelle Siri Hustvedt möglicherweise keinen Gefallen getan – und dem Leser auch nicht. Zweifelsohne ist Hustvedt äußerst belesen und in zahlreichen Facetten der Materie kundig; zweifelsohne stellt Hustvedt in ihrem über 300 Seiten starken Werk wichtige Fragen; und zweifelsohne lässt sie oft diejenigen zu Wort kommen, die mehr Gehör verdient hätten, als sie bisher gefunden haben. Aber zu unstrukturiert ist ihr Buch geraten, zu offensichtlich und bekannt sind die gestellten Fragen und zu selten gibt sie (neue) Antworten auf die gestellten Fragen, als dass sich die Lektüre des Buches wirklich lohnen würde.  Die Auszeichnungen für das Werk (z. B. mit dem Prix européen de l’essai Charles Veillon) mag man da fast eher als – ohne Frage angemessene – Würdigung der Person, denn als Maß für die Brillanz des Einzelwerks sehen.

Die Illusion der Gewissheit

Kurze Antworten auf große Fragen

Stephen W. Hawking (2018): Kurze Antworten auf große Fragen; Klett-Cotta

Denkt also daran zu den Sternen zu schauen und nicht auf eure Füße. […]
Seid neugierig!
Und ganz egal, wie schwierig euch euer Leben vorkommt:
Es gibt immer etwas, das ihr tun könnt – das ihr erfolgreich tun könnt.
Gebt nie auf, das ist am wichtigsten!
Lasst eurer Phantasie freien Lauf.

Fast im Plauderton behandelt einer der größten Physiker wichtige Fragen der Menschheit – von „Gibt es einen Gott?“ über „Was befindet sich in einem schwarzen Loch?“ bis hin zu „Sollten wir den Weltraum besiedeln?“ und „Wie gestalten wir unsere Zukunft?“

Leider sind Hawkings Erläuterungen oft ein wenig sprunghaft und damit nicht immer nachvollziehbar. Fast entsteht der Eindruck als seien die Texte nach Hawkings Tod allzu hektisch zusammengetragen worden und dies um den Preis, diesem außergewöhnlichen Wissenschaftler nicht wirklich gerecht zu werden.

Unmissverständlich ist aber die große Sorge, die sich Hawking um den Planeten Erde und die Menschen auf ihm macht. Und so würde es schon reichen, wenn sich möglichst viele seine Warnung vor Wissenschaftsfeindlichkeit und der Zerstörung der Welt zu Herzen nähmen.

Kurze Antworten auf große Fragen

Wie Künstliche Intelligenz und Roboter unser Leben verändern

Thomas Ramge (2018): Mensch und Maschine: Wie Künstliche Intelligenz und Roboter unser Leben verändern. Reclam.

Ohne Zweifel sind KI und Roboter wesentliche Treiber der Digitalen Revolution, die unser Leben vermutlich so grundlegend verändern wird, wie die Industrielle Revolution zuvor. Wenn man von dieser fundamentalen Bedeutung ausgeht, ist das Buch – im ganz wörtlichen Sinne – zu dünn. So beschreibt es zwar für jeden verständlich historische Entwicklungen und den Status Quo, lässt aber technische Hintergründe, differenzierte Analysen und fundierte Prognosen vermissen. Vielleicht ist es jedoch für den einen oder anderen ein guter Einstieg in eine differenziertere Auseinandersetzung mit dieser komplexen Thematik.

Wie Künstliche Intelligenz und Roboter unser Leben verändern

Der Mensch als Vorbild

Wir sollten uns gut überlegen, wie wir mit Tieren umgehen – nicht nur aus ethisch-moralischen Erwägungen, sondern auch aus reinem Eigennutz. Denn was, wenn sich eines Tages die Maschinen mit künstlicher Intelligenz (die der unsrigen dann weit überlegen sein wird), den Menschen als Vorbild nehmen und den Menschen so behandeln, wie dieser die Tiere behandelt.

Der Mensch als Vorbild