Die Illusion der Gewissheit

Siri Hustvedt (2018): Die Illusion der Gewissheit; Rowohlt Verlag GmbH

„Ich staune heute noch darüber,
wie sicher sich Menschen einer Sache oft sind.
Ihre Gewissheit scheint sie zu einen.
Vieles andere bestimmt,
wer am lautesten schreit“

Mit diesem Essay über Geist und Körper hat sich die große amerikanische Intellektuelle Siri Hustvedt möglicherweise keinen Gefallen getan – und dem Leser auch nicht. Zweifelsohne ist Hustvedt äußerst belesen und in zahlreichen Facetten der Materie kundig; zweifelsohne stellt Hustvedt in ihrem über 300 Seiten starken Werk wichtige Fragen; und zweifelsohne lässt sie oft diejenigen zu Wort kommen, die mehr Gehör verdient hätten, als sie bisher gefunden haben. Aber zu unstrukturiert ist ihr Buch geraten, zu offensichtlich und bekannt sind die gestellten Fragen und zu selten gibt sie (neue) Antworten auf die gestellten Fragen, als dass sich die Lektüre des Buches wirklich lohnen würde.  Die Auszeichnungen für das Werk (z. B. mit dem Prix européen de l’essai Charles Veillon) mag man da fast eher als – ohne Frage angemessene – Würdigung der Person, denn als Maß für die Brillanz des Einzelwerks sehen.

Die Illusion der Gewissheit

Die Hirnforschung auf Buddhas Spuren

Über:
James Kingsland (2017): Die Hirnforschung auf Buddhas Spuren – Wie Meditation das Gehirn und das Leben verändert

In Kürze:
Parallel zu einer eher kursorischen und historisch episodischen Einführung in den Buddhismus gibt Kingsland einen Überblick über aktuelle Erkenntnisse der Hirnforschung, die zur Lehre Buddhas in Bezug gesetzt werden können. Den eigentlichen Inhalt des Buches offenbart dabei der Untertitel treffend: wie Meditation das Gehirn verändert. Und wer sich für diese Frage interessiert, erhält hier einen exzellenten Überblick über den aktuellen Stand der Forschungen.

Noch kürzer:
Buddhists‘ Brain

Die Hirnforschung auf Buddhas Spuren