Die sanfte Gleichgültigkeit der Welt

Peter Stamm (2018): Die sanfte Gleichgültigkeit der Welt; S. Fischer

„Ja, sagte ich, aber am Ende kommt doch alles, wie es kommen muss.
Und das wäre dann das glückliche Ende?, fragte sie.
Ich weiß nicht, sagte ich.
In der Wirklichkeit gibt es kein Ende außer dem Tod.“

Gewohnt lakonisch zieht Stamm den Leser in den Bann einer sanften Melancholie, wenn er die Geschichte von Christoph erzählt.  Christoph – Schrifsteller, später auch Lehrer – begegnet seinem jüngeren Alter Ego. Und er begegnet Lena, einer jungen Frau, die seiner großen Liebe Magdalena gleicht, die er viele Jahre zuvor verloren hat.  So könnte sich jetzt eigentlich alles zum Guten entwickeln, aber es zeigt sich nur: das Schicksal kennt keine zweite Chancen.

Oft deutet Stamm in seinem Roman, in dem Lebensläufe verwoben sind als seien sie Handlungsstränge eng verwandter Paralleluniversen, große Gedanken über die Liebe und das Leben nur an – aber dies ist stets ein Fingerzeig in die Tiefe, nie Oberflächlichkeit.

Die sanfte Gleichgültigkeit der Welt