Irgendwo. Aber am Meer

Arnold Stadler: Irgendwo. Aber am Meer (S. Fischer, 2023)

In Kürze:

Ein Schriftsteller wird auf einer Lesung im Weserwald vom Publikum desavouiert und macht sich, ein wenig niedergeschlagen auf nach Griechenland, ans Meer, in das Haus seines Schwagers auf Lefkada.

Wohlwollend formuliert, parliert das Alter Ego Arnold Stadlers in diesem Roman sprach- und wortgewandt über sich und das Leben. Etwas weniger wohlwollend formuliert, reiht das handlungsarme Buch langatmig und ermüdend die intellektualisierend formulierten Gedanken eines älteren Schriftstellers aus der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg aneinander. Da wirkt der Begriff des „Vogelscheuchensatzes“ leider schon gar nicht mehr so humorvoll-selbstironisch, wie er vielleicht gemeint war. Nun weiß jeder, dass wenn man in zufälliger Reihenfolge eine unendlich lange Reihe deutscher Wörter bilden würde, irgendwo in dieser Reihe jeder mögliche deutsche Satz, jede Aussage und jeder Roman zu finden wäre. Und so findet man auch in Irgendwo. Aber am Meer brillante Passagen und irrwitzig komische Ideen… allein es sind gemessen an der Seitenzahl zu wenige.

Noch kürzer:

Autorentristesse

Irgendwo. Aber am Meer